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Kapitel 5

Ausblick

Ausblick und weitere Schritte

Die geplante Kulturplattform in Schleswig-Holstein soll Kultureinrichtungen bei der technologischen und strategischen Weiterentwicklung unterstützen. Sie fördert neues Kulturschaffen durch Sharing, Kollaboration und Partizipation. Die Plattform ermöglicht gemeinsame Technologiebeschaffung, strategische Neuausrichtungen und eine landesweite Risikobewertung. Zudem schafft sie Verbindungen innerhalb und außerhalb der Region, um kulturelle Vielfalt und digitale Präsenz zu stärken.

Die Entwicklung einer Kulturplattform in Schleswig-Holstein ist ein Schritt, der den Kultureinrichtungen helfen soll, ihre Technologie, ihre Angebote und ihre Positionierung zeitgemäß weiterzuentwickeln. Die Plattform ist ein unterstützendes kulturpolitisches Mittel und kann Fortschritte in folgenden Themenbereichen ermöglichen:

  1. „Neues“ Kulturschaffen: Durch die Plattform werden neue Handlungs- und Managementprinzipien wie Sharing und Kollaboration sowie Partizipation gefördert. Dadurch entsteht eine neue Art und Weise, wie Kultur erlebt und vermittelt wird, was letztlich den gesellschaftlichen Mehrwert kultureller Arbeit erhöht. Gerade auch jüngeres, digital affines Publikum findet so neue Zugänge;
     
  2. Landesweite Technologieprogramme: War die Beschaffung und der Einsatz von Technik bisher die Aufgabe jeder einzelnen Organisation, die diese allein bewältigen musste, ermöglicht es die Plattform, dass mehrere Organisationen über ihre Technologiebedürfnisse diskutieren und gemeinsame Beschaffungsstrategien entwickeln. Damit besteht auch für kleine und mittlere Kulturbetriebe die Möglichkeit teure und komplexe Technologie wie KI zu nutzen;
     
  3. Neue Strategiepositionierungen: Indem Technologie handhabbarer wird und neue Zugänge zu Zielgruppen eröffnet werden, die als Mitwirkende für die Transformation und Produktion gewonnen werden, entsteht ein größerer Optionsraum für neue strategische Positionierungen der Kultureinrichtungen in einer sich wandelnden Gesellschaft;
     
  4. Risikorichtlinien: Mit neuen Technologien sind Risiken verbunden, die über die Plattform gemeinsam analysiert und bewertet werden können. Die Komplexität von Urheberrechtsfragen und des Schutzes von intellektuellem Eigentum nimmt in einer digital vernetzten Welt kontinuierlich zu. Diese Unklarheiten erstrecken sich nicht nur auf klassische künstlerische Werke wie Bilder und Texte, sondern auch auf digitale Inhalte, die im Rahmen der Monetarisierung von Nutzerdaten in der sogenannten „Surveillance Economy“ eine Rolle spielen. Gerade Metadaten, die durch die Nutzung digitaler Dienste entstehen und im systemischen Zusammenspiel einen erheblichen Mehrwert erzeugen können, werden dabei zunehmend zum Streitpunkt. Wenn Technologie gemeinsam beschafft wird, kann die Risikobewertung auf einer landesweiten Ebene unter Beteiligung relevanter Verwaltungsstellen erfolgen und muss nicht von jeder Institution einzeln erhoben werden;
     
  5. Integration: Die Kulturplattform ermöglicht potenziell weitere Vernetzungen Einerseits im Rahmen gesamthafter Verwaltungslösungen, in denen die Kultur ebenfalls ihren Platz finden wird, aber auch auf regionaler Ebene, indem diese Lösungen mit denen von „Smart Regions“ und Kommunen verbunden werden können. Verbindungen mit anderen, derzeit geplanten Kulturplattformen innerhalb der Bundesrepublik und in Skandinavien sind möglich und erhöhen Mehrwert und Reichweite.

Der aktuelle Stand der digitalen Transformation im Kulturbereich in Schleswig-Holstein zeigt gegenüber der Phase der Erstellung des ersten Digitalen Masterplans deutliche Fortschritte, jedoch gibt es noch erhebliche Potenziale, die ausgeschöpft werden müssen. Viele Kultureinrichtungen haben begonnen, digitale Anwendungen in ihre täglichen Abläufe zu integrieren, beispielsweise durch den Einsatz von OnlineTicketing-Systemen, virtuellen Führungen und verstärkte Präsenz in sozialen Medien. Diese Maßnahmen wurden oft durch die Notwendigkeit beschleunigt, während der Pandemie den Kontakt zu den Besuchenden zu halten. Der Grad der Digitalisierung variiert jedoch stark zwischen den einzelnen Einrichtungen, und es besteht weiterhin das Bedürfnis nach Unterstützung und Vernetzung.

Vor diesem Hintergrund plant Schleswig-Holstein die Einführung der skizzierten neuen Kulturplattform ab voraussichtlich 2027.

Diese Plattform zielt darauf ab, einen zentralen digitalen Hub zu schaffen, der Kultureinrichtungen in der Region verbindet und ihnen ermöglicht, ihre digitalen Angebote zu erweitern und zu verbessern.

Durch diese Schritte strebt Schleswig-Holstein an, die digitale Transformation im Kulturbereich weiter voranzutreiben und eine vernetzte, zukunftsfähige Infrastruktur zu schaffen, die sowohl die kulturelle Vielfalt der Region als auch ihre digitale Präsenz stärkt.

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